Diebstahl und Betrug – Wenn Mitarbeiter lange Finger machen und den Chef betrügen

Diebstähle gehören in Betrieben fast schon zur Tagesordnung. Die Bandbreite reicht von der einfachen Büroklammer über den passenden Hefter bis hin zur kompletten Palette mit Spielzeug. Statt sich im Lager zu bedienen, greifen andere in die Kasse, unterschlagen Lieferungen oder manipulieren die Bücher, damit nicht auffällt, wenn plötzlicher weniger Geld auf dem Firmenkonto ist. Die kriminelle Energie, die einige Mitarbeiter an den Tag legen, ist beachtlich und spiegelt sich in einem Millionenschaden wider, den die Wirtschaft Jahr für Jahr verkraften muss. Kein Wunder also, dass viele Unternehmen inzwischen dazu übergehen, bei Verdachtsfällen einen Detektiv zu engagieren.

Der Privatermittler hat gleich mehrere Möglichkeiten, aktiv zu werden, abhängig davon, welcher Art das Vergehen ist, dem Tatort und den Umständen. Fehlen in der Kasse der kleinen Bäckerei oder der Tankstelle um die Ecke jeden Abend ein paar Euro, hilft eine Videoüberwachung des Kassenbereichs. Dank moderner Technik fällt die Kamera, die einfach in einer Deckenleuchte installiert werden kann, nicht weiter auf. Der Detektiv kann von einem Fahrzeug aus auf einem Monitor das Geschehen verfolgen oder die Aufnahmen auswerten. Diese Methode hat schon oft zum Erfolg geführt. Da werden Zigaretten verkauft, aber nicht in der Kasse gebucht, oder Scheine wandern nicht in das passende Fach, sondern in die Hosentasche. Ähnlich kann auch bei Lagerhallen verfahren werden, aus denen in unregelmäßigen Abständen Waren verschwinden.

Neben der Videoüberwachung sind auch Observationen und Einschleusungen probate Mittel, die Langfinger zu stellen. Ähnlich kann bei Betrug und Unterschlagungen verfahren werden. Besteht der Verdacht, dass während des Transportes Pakete den Besitzer wechseln und gar nicht erst am Ziel ankommen, hilft es, den Fahrer zu observieren. Das gilt auch für den Fall, dass bei den Fahrtkosten falsch abgerechnet oder der Dienstwagen für private Ausflüge genutzt wird. Bei diesen Betrügereien geht es zwar nicht um Unsummen, sie summieren sich aber. Ganz dreiste Mitarbeiter manipulieren Buchungen und Papiere. Hier folgt der Detektiv dem Fluss des Geldes und schaut dem Verdächtigen nicht nur auf die Finger, sondern auch auf seinen Lebensstil und das Umfeld.