Ungerechtfertigte Krankmeldungen schaden der Wirtschaft

Die Sonne scheint. Schäfchenwolken malen weiße Kleckse an den strahlend blauen Himmel. Da sitzt man lieber am Baggersee als am Schreibtisch. Schön, wenn man Urlaub hat. Pech, wenn man arbeiten muss. Doch das Motto „erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ hat für viele anscheinend keine Bedeutung mehr. Sie nutzen den gelben Schein vom Arzt als Freibrief, feiern krank, lassen es sich gut gehen oder jobben schwarz. Den Unternehmen und der Wirtschaft entstehen durch die ungerechtfertigten Krankmeldungen der Mitarbeiter Jahr für Jahr Schäden in Millionenhöhe. Da Besserung nicht in Sicht ist, wehren sich viele Firmen inzwischen mit Hilfe von Detektiven gegen die Blaumacher.

Besteht der Verdacht, dass ein Angestellter sich krank meldet und während dieser Zeit einer anderen Tätigkeit oder einfach nur seinen Hobbys nachgeht, bietet die Observation durch einen Privatermittler die besten Chancen, gerichtsverwertbare Beweise zu erhalten. Sie können, abhängig von der Sachlage, zur fristlosen Kündigung führen. Dazu heften sich die Detektive an die Fersen der Person, fotografieren, filmen und führen Protokoll über die Aktivitäten. Teilweise dauert es nur wenige Stunden und die ersten eindeutigen Ergebnisse liegen vor. Dass die Ermittler dabei vor Überraschungen nicht gefeit sind, zeigen viele Fälle, in denen eine Detektei erfolgreich tätig war.

Ein Mitarbeiter, der aufgrund von Rückenprobleme eine Krankmeldung vorlegte, jobbte stundenlang auf dem Bau. Andere stehen hinter der Kasse einer Tankstelle oder malochen im Garten des Nachbarn. Wenn es nicht um Schwarzarbeit geht, finden sich auch anderen Tätigkeiten, die mehr Spaß machen als die reguläre Arbeit. Im Attest des Arztes heißt es, der Patient ist schwer erkältet. In Wirklichkeit segelt er putzmunter, sonnt sich im Freibad oder striegelt sein Pferd. Da längere Spaziergänge und Schwimmen sich durchaus positiv aus die Gesundheit auswirken können, muss der Detektiv differenzieren, was erlaubt ist und was nicht. Hier ist Sachkenntnis gefragt. Ebenso wichtig sind Erfahrung und Geduld. Denn nicht jeder springt direkt nach dem Arztbesuch in den Pool oder zieht den Blaumann über.